22.12.2017, 13:28 Uhr
Der Star wurde aber nun zum Vogel des Jahres gewählt, weil seine Anzahl heimlich und leise immer weiter abnimmt. In den letzten 20 Jahren um 1 Million Starenpaare! So musste er auf der neuen Roten Liste der Brutvögel Nordrhein-Westfalens (2016) erstmals als gefährdet eingestuft werden. Auf der südlichen Heideterrasse kommt er aktuell noch in allen Teilräumen vor.
Die Rinder werden heute in Anlagen gehalten und kommen gar nicht mehr raus, die intensive Landwirtschaft räumt die Flächen leer und spritzt intensiv mit Pestiziden. Alte Bäume, die Höhlen zum brüten bieten, werden immer noch vielerorts entfernt. Ähnliches gilt für den Rückschnitt von Hecken, deren Früchte im Herbst und Winter eine wichtige Nahrungsgrundlage bieten.Der Star ist aber auch ein Opportunist. Er hat sich dem Menschen angepasst, besiedelt heute Parks und Friedhöfe. Und vielleicht auch Ihren Garten, wenn Sie dort nicht spritzen, Ihren Rasen höchstens dreimal jährlich mähen, damit er dort Insektenlarven (vor allem jene von Schnaken) findet, Hecken mit Früchten pflanzen, in denen er im Herbst die Früchte ernten kann und ihm auch alte Bäume lassen oder ersatzweise noch einen Nistkasten aufhängen.
Dann haben Sie einen netten kleinen Gesellen als Nachbar, der wunderbar vielstimmig singt und pfeift und Sie vielleicht mit Ihrem Telefonklingelton oder der Hausklingel überrascht. Er ist nämlich unser bester Stimmenimitator im Vogelreich.Und es wäre doch sehr schade, wenn er aus unserer Gesellschaft verschwinden würde.